Die Pflegeausbildung – attraktiver als ihr Ruf. Oder einfach nur Berufung?

Entgegen sämtlichen Statistiken konnte sich der Pommersche Diakonieverein e.V. nicht über einen Bewerbermangel für die zu besetzenden Ausbildungsstellen in der Pflege beklagen. Gegenteilig interessierten sich mehr junge Menschen für die neue generalistische Pflegeausbildung als Plätze zur Verfügung standen.

Die generalistische Pflegeausbildung ermöglicht es, sich erst während der Ausbildung für einen späteren Arbeitsbereich zu entscheiden. In der Ausbildung werden Kenntnisse in den Bereichen Gesundheits- und Kinderkrankenpflege, Gesundheits- und Krankenpflege sowie Altenpflege vermittelt. In ihrer praktischen Ausbildung, in den Einrichtungen der Geschäftsbereichepflegen und assistieren, werden die künftigen Pflegefachfrauen und Pflegefachmänner (so die offizielle Berufsbezeichnung) alle Grundlagen lernen, die sie für ihre Arbeit mit und an den Menschen benötigen. Der schulische Part wird durch die Gesundheits- und Pflegeschule der Wirtschaftsakademie Nord sichergestellt.

Doch was bewegt junge Menschen, sich heute für einen Beruf in der Pflege zu entscheiden? Die attraktiven Arbeitsbedingungen? Pflegekräfte arbeiten in der Regel im Drei-Schicht-System. Die überdurchschnittliche Bezahlung? Auszubildende erhalten im Pommerschen Diakonieverein eine Ausbildungsvergütung von 1.100 €/mtl. im ersten Lehrjahr; und grundsätzlich zahlt der Verein nach Tarif. Dennoch gibt es viele andere Berufsfelder, in denen die Verdienstmöglichkeiten deutlich höher sind als in der Sozialwirtschaft. Wir haben nachgefragt. Und tatsächlich sind es die Menschen, die den Pflegeberuf für die Auszubildenden erstrebenswert machen:

„Ich habe bereits ein FSJ absolviert. Dabei ist mir schnell klar geworden, dass ich gerne mit Menschen arbeiten möchte. Es macht mich glücklich, Menschen zu helfen.“

„Meine Großeltern haben beide einen Pflegegrad. Ich helfe ihnen viel. Durch die gewonnenen Erfahrungen entstand der Wunsch, auch anderen Menschen helfen zu wollen.“

„Ich habe vorher im Verkauf gearbeitet. Der Kontakt mit Menschen war mir schon immer wichtig. Als meine Oma an Demenz erkrankte, habe ich ihr viel geholfen und mir Wissen zum Umgang mit der Erkrankung angeeignet. Ich möchte dieses Wissen in meiner Ausbildung vertiefen.“

„Der Grund für die Pflegeausbildung sind meine Eltern. Sie haben beide einen Schlaganfall erlitten und sind auf Pflege angewiesen. Ich bin ein Mensch, der gerne hilft. Mir persönlich gibt es ein gutes Gefühl, Menschen zu helfen.“

Die elf künftigen Pflegefachfrauen und Pflegefachmänner wurden in diesem Jahr erstmalig in einem dreitägigen Willkommens-Workshop begrüßt. Sie hatten hier die Möglichkeit, sich gegenseitig kennenzulernen und bekamen gleichzeitig Einblick in die Organisationsstruktur des Vereins. Darüber hinaus wurden sie u.a. in den Bereichen Erste Hilfe, Brandschutz und Datenschutz geschult.  

Wir wünschen allen Auszubildenden einen guten Start in den neuen Lebensabschnitt und die Gabe, sich die ursprüngliche Motivation für die Wahl des Pflegeberufes beizubehalten. Herzlich Willkommen!