Kulturnacht: "Lebendige Bibliothek" in der Alten Sternwarte stieß auf großes Interesse

"Was bewegt Menschen in meiner Nachbarschaft, die kürzlich oder bereits vor längerer Zeit geflohen sind? Welche Umstände zwingen Menschen zur Flucht? Wie gelingt es, einen Dialog der Generationen zu schaffen, der den Zusammenhalt stärkt und Vorbehalte abbaut?"

 

Mit diesen Fragen setzt sich das Projekt "Generationen im Dialog über Flucht in Geschichte und Gegenwart" auseinander. Mit Unterstützung des Anne Frank Zentrums in Berlin erarbeitete die Stadt Greifswald Begegnungsanlässe für Menschen, die sich mit dem Thema Flucht intensiver beschäftigen möchten. Genutzt wurde dafür das Konzept der "Lebendigen Bibliotheken", welches zum Ziel hat, Geflüchtete mit "Zuhörern" in Kontakt zu bringen. Schicksale konnten auf diese Art und Weise nicht nur nachgelesen, sondern in Vier- oder Sechsaugengesprächen im Rahmen der Kulturnacht am 17. September 2016 erfragt, erspürt und erhört werden.

 

Greifswalder unterschiedlicher Generationen kamen in den BÜRGERHAFEN und das Bio Bistro, um das Angebot eines direkten Kontaktes mit Fluchterfahrenen wahrzunehmen. Neben Ruheständlern und jungen Erwachsenen nutzten auch zahlreiche Schüler die Chance, über Flucht und Vertreibung ins Gespräch zu kommen. Abgerundet wurde der Abend auch durch den tollen Service und die leckeren Speisen des Bio Bistros. Die Linsen-Curry-Suppe und der Couscous-Salat wurden von allen begeistert angenommen.

 

Das Projekt "Lebendige Bibliothek" hat in der Kulturnacht einen wunderbaren Anfang genommen. Nicht nur in den geplanten "Ausleihen" der "lebendigen Bücher" wurde angeregt erzählt, auch die Pausen zeugten von einer weltoffenen, toleranten und belebenden Gesprächsatmosphäre.

 

Am 24. September 2016, am 1. Greifswalder Freiwilligentag, findet die zweite "Lebendige Bibliothek" im Rahmen der interkulturellen Woche im Quartiersbüro der Caritas/Schönwalde II statt.