„Wie misst man Teilhabe in der Eingliederungshilfe?“

„Entwicklung, Erprobung und Evaluation von Indikatoren und Instrumenten zur Messung und Beurteilung der Teilhabe von Menschen mit einer geistigen und/oder Mehrfachbehinderung oder psychischen Erkrankung. (www.bagfw.de)

Beteiligung der „Greifswalder Wohnstätten“ am Projekt

Nach der Anfrage der  Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege im April 2011 an die Freien Träger in Deutschland mit dem Ziel, 20 Piloteinrichtungen bzw. -dienste zu finden, in denen Menschen mit einer geistigen und/oder Mehrfachbehinderung oder psychischen Erkrankung als Experten in eigener Sache maßgeblich an der Entwicklung und Erprobung der Indikatoren und des Instrumentes beteilig sind, entschlossen auch wir uns, sich an dem Projekt zu beteiligen.

Nach anfänglicher Skepsis, wie denn nun Teilhabe gemessen werden sollte, nahmen wir mit insgesamt 6 Nutzerinnen und Nutzer aktiv am Projekt teil.

Sowohl die Nutzerinnen und Nutzer, als auch die Bezugsbetreuer waren voller Erwartung, was sich hinter dem Projektvorhaben verbirgt.

Fragen wie: Wozu brauchen wir denn so ein Instrument? Oder haben wir nicht schon ausreichend Indikatoren für Teilhabeplanungen? beschäftigten uns.

Nach einer Informationsveranstaltung in Berlin wurde dann Einiges deutlicher, u. a., dass erstmals Teilhabe aus Nutzerperspektive definiert werden sollte.

In den „Greifswalder Wohnstätten“ wurde das „Teilhabe-Instrument“ mit viel Interesse getestet und als hilfreich für die persönliche Zukunftsplanung erachtet. Oft fiel es den Nutzerinnen und Nutzer zu Beginn schwer selbst Wünsche und Ziele zu formulieren. Doch mit den Karten der Teilhabekisten wurden dann zahlreiche Wünsche für die persönliche Zukunft herausgefiltert. Bedeutsam ist vor allem in der Arbeit mit dem Teilhabe-Instrument, dass ein Instrument zur Anwendung kommt, welches den Fokus auf Wünsche und Ziele der Nuterinnen und Nutzer der Eingliederungshilfe legt. Darüber hinaus wird auch erstmalig Teilhabe unter Beteiligung der Klientel definiert. 

Gegenwärtig befindet sich das Projekt in der Abschlussphase.

Dementsprechend fand am 08.04.2014 in Berlin eine Abschlussveranstaltung für die Nutzerinnen und Nutzer des Projektes statt. Inhaltlich wurden zur Abschlussveranstaltung einige Projektergebnisse vorstellen und sich für die gute Zusammenarbeit bedankt. Alle Nutzerinnen und Nutzer erhielten abschließend eine Urkunde. Stolz darüber am Projekt beteiligt gewesen zu sein fuhren wir dann ein letztes Mal in diesem Kontext von Berlin nach Greifswald.