Auf Erkundungstour in Stralsund

Haben Sie schon mal ein Schiff gesehen? Bestimmt. Aber haben Sie auch schon einmal ein Schiff von unten gesehen? Wir schon. Oder wussten Sie, dass die Schiffsschraube einer Fähre so groß wie ein Einfamilienhaus ist und ein Schiff „scheibchenweise“ gefertigt wird?

 

Diese und noch viele Eindrücke mehr durften wir, die Mitarbeiter der Tischlerei 2 der Greifenwerkstatt, auf der Stralsunder P+S Werft sammeln. Denn dorthin führte uns die diesjährige Bildungsfahrt am 28.06.2011.

 

Bei einer Führung durch die riesigen Hallen konnten wir viel über die wechselhafte Vergangenheit der Werft erfahren und hautnah miterleben, wie ein Schiff aus tausenden von Einzelteilen Stück für Stück entsteht. Wir konnten zusehen, wie gewaltige Stahlplatten millimetergenau zusammengeschweißt werden und entdeckten, dass fast jedes Schiff auf dem Kopf stehend gebaut und erst später gedreht wird.

 

Eine Frage interessierte uns aber besonders: „Braucht man hier auch Tischler?“ Die Antwort: „Natürlich!“. Denn auch ein Schiff braucht Möbel und Inneneinrichtung. Und diese anzufertigen, aufzubauen und einzupassen ist eben Sache der Tischler.

 

Nach dieser sehr interessanten Führung durch die Werft ging es bei bestem Wetter runter ans Wasser. Mit Blick auf die Rügenbrücke und das Ozeaneum gab es Suflaki, Gyros und Co. beim Griechen. Nachdem für das leibliche Wohl gesorgt war, erkundeten wir zum Abschluss unserer Fahrt einige sehenswerte Ecken in Stralsund. In Begleitung eines Stadtführers entdeckten wir dabei versteckte Fachwerkhäuser auf dem Hof des Johannisklosters und das ehemalige Segelschulschiff Gorch Fock 1, die übrigens erst seit 1990 wieder so heißt und davor lange Jahre unter dem Namen Towarischtsch um die Welt segelte. Wir erfuhren, dass hinter dem Rathausgiebel nur Luft ist, weil der Stadt das Geld für mehr fehlte, und fanden viele, viele weitere Spuren aus der aufregenden Vergangenheit der Stadt Stralsund.

 

Unterm Strich wird uns allen eine rundum gelungene Bildungsfahrt in Erinnerung bleiben. Sie bot die Möglichkeit, sich auch mal außerhalb der Werkstatträume zu begegnen und kennen zu lernen. Sie ermöglichte uns, andere Gewerke kennen zu lernen und hinter sonst verschlossene Türen zu schauen. Und nicht zuletzt verschaffte sie uns bisher unbekannte Einblicke in die Geschichte unserer Region.