- Gemeinschaftswäscherei – „Himmelsthür gGmbH“ in Hildesheim

Am 26.02.2009 sind wir, Frau Bresemann, Frau Gaulke, Frau Vilbrandt und Frau Bruger, früh um 03:30 Uhr los in Richtung Hildesheim zur Gemeinschaftswäscherei. Die Hinfahrt verlief, mit einer Pause, gut und reibungslos, dank einer sicheren Fahrerin (Fr. Vilbrandt). Als wir ankamen war noch etwas Zeit um sich umzuschauen und das Gebäude von außen zu betrachten. Danach gingen wir hinein und wurden auf ein Display aufmerksam. Dort stand: „Willkommen Herr Gießler und seine Gäste“. Wir fanden die Idee ganz toll. Nun standen wir da und warteten, ob jemand kommt und uns den Betrieb zeigt. Da nach ein paar Minuten noch keiner kam, haben wir uns ins obere Geschoss begeben. Dort standen wir auch einige Zeit, bis endlich ein Kollege kam und fragte, ob wir die Gäste wären. Nach unserem „Ja“ durften wir in einem Schulungsraum, der mit Kaffee und Gebäck eingedeckt war. Wir bedienten uns und es dauerte nicht lange, da kam Herr Liegl (Geschäftsführer) und begrüßte uns sehr freundlich. Er fragte, ob er erst was erzählen soll oder wir? Wir waren uns einig, dass Herr Liegl anfangen sollte. Er erzählte uns viel über den Betrieb und wie der Tag anschließend ablaufen soll. Der Betrieb wurde vor über 30 Jahren gegründet. Gesellschafter ist die Diakonie „Himmelsthür“. Es ist eine Gemeinschaftswäscherei, wo 280 Mitarbeiter arbeiten. Davon sind 120 „behinderte“ Mitarbeiter, die auf den ersten Arbeitsmarkt keine Arbeit finden und so auch keine Förderung brauchen. Sie werden genauso bezahlt wie die nicht behinderten Mitarbeiter. Eine Gruppe von Mitarbeitern (10-12) wurde aus einer WfbM „eingekauft“. Meine Fragen dazu, z.b. Förderung, Arbeitszeit, berufliche Bildung konnte Herr Liegl nicht so beantworten, weil diese Gruppe ihren eigenen Betreuer hat und alles über die Werkstatt läuft. Die Besichtigung der Gemeinschaftswäscherei war sehr beeindruckend. Die großen Hallen, die vielen Menschen und Maschinen sowie die Unmengen an Bügeln, die oben an der Decke der automatischen Sortieranlage, für Bewohnerwäsche gedacht, entlang laufen - einfach erstaunlich. Diese Anlage wurde ungefähr vor drei Jahren eingerichtet und ist bisher die einzige in Deutschland. Sie sortiert alle persönlichen Wäscheteile von Bewohnern, wie Unterwäsche, über Socken und Oberbekleidung bis hin zu persönlich genutzter Bettwäsche nach Kunden, Wohngruppen und einer vorgegebenen Artikelreihenfolge. Die Anlage für Berufsbekleidung besitzt eine Speicherkapazität von 5.000 Berufskleidungsteilen und eine Sortierleistung von über 1.000 Teilen pro Stunde. Die automatische Sortieranlage besteht aus drei Bereichen:

 

- dem Tagesspeicher mit insgesamt 16 Bahnen

- der Vorsortierung

- und der Bewohnersortierung.

 

Für die Sortierung von Bewohnerwäsche kann auch ein Unternehmen mit geringerem Teilevolumen ökonomisch eingesetzt werden. Ab rund 20.000 Teilen in der Woche wird diese Anlage empfohlen. Einige Sachen waren uns noch aufgefallen, die wir in unserer Wäscherei gerne anwenden würden, zum Beispiel: die Sortierung der Mietwäsche. Es werden Handtücher und Seifenlappen nach dem Waschen nicht zusammen getrocknet sondern getrennt. So würde man nach dem Trocknen einen Arbeitsgang einsparen: das Aussortieren. Und was uns ganz besonders gefallen hat, war die automatische Einschweißmaschine. Das fertige Wäschepaket wird auf ein Laufband gelegt und läuft in eine Verpackungsanlage. Dort wird das Paket eingeschweißt und anschließend auf einem Band weiter befördert. Der Mitarbeiter nimmt anschließend das Paket vom Band und sortiert es in einen Wäschecontainer ein. Nach ungefähr 2 Stunden war die Besichtigung zu Ende und wir sind noch einmal in den Schulungsraum gegangen, um eine Auswertung vorzunehmen. Viele Fragen hatten wir und alle wurden präzise von Herrn Liegl beantwortet. Danach gingen wir gemeinsam zum Mittagessen. Als Herr Liegl sich verabschiedete, versprach er, auch mal nach Züssow zu kommen. Wir blieben noch ein paar Minuten sitzen und ließen unsere Gedanken Revue passieren. Anschließend traten wir die Rückreise an. Sie verlief nicht ganz so reibungslos ab. Wir mussten ungefähr 20 Minuten im Stau stehen, da es einen Verkehrsunfall gab. Langsam fuhren wir an der Stelle vorbei und konnten dann ohne Unterbrechung weiterfahren. Eine Kaffeepause legten wir noch ein und dann ging’s weiter in Richtung Heimat. Abends wieder gut angekommen dank Frau Vilbrandt, waren wir alle der Meinung, dass es ein interessanter Tag mit vielen Eindrücken war, und wir hoffen, dass verwertbare Ideen sich auch bei uns realisieren lassen.

 

 

von: Margitta Bruger