Das Martinstift in der Greifswalder Steinstraße 15-17 blickt auf eine 140jährige Geschichte zurück. Seit vielen Jahren bietet die Einrichtung, welche sich in Trägerschaft des Pommerschen Diakonievereins befindet, 27 Menschen mit geistiger Behinderung ein zu Hause. Die Raumstruktur des Gebäudes kann jedoch, auch vor dem Hintergrund des Bundesteilhabegesetzes, in keiner Weise für ein derartiges Wohnangebot mehr als zeitgemäß angesehen werden: Doppelzimmer, Gemeinschaftsbäder, kein Fahrstuhl. Ein Umbau des Gebäudes hat sich nach intensiven Prüfungen zur Verbesserung der Wohnsituation als wirtschaftlich nicht tragfähig erwiesen.
Der Pommersche Diakonieverein e.V. hat von daher 2018 den Prozess für einen Ersatzneubau angestoßen. Nach Vorgesprächen mit dem Landkreis Vorpommern-Greifswald, der schriftlichen Zustimmung des Landkreises, der anschließenden konzeptionellen Planung, u.a., wurde am 22.05.2023 durch die Universitäts- und Hansestadt Greifswald die Baugenehmigung erteilt. Seitdem finden in der Gützkower Landstraße rege Bautätigkeiten statt. Begonnen wurde mit dem Rückbau und der Verlegung der Anliegerstraße des DRK. Hiermit soll eine wahrnehmbare Trennung von den bestehenden Angeboten auf dem Grundstück herbeigeführt werden.
Der Neubau selber wird ein Vier-geschossiges Gebäude mit acht Wohneinheiten, die jeweils vier Plätze vorhalten. Damit werden künftig 32 Einzelzimmer mit eigenem Bad mit Fenster und Balkon neu errichtet. Jedes Zimmer (inkl. Bad und Balkon) ist mit über 23 m² konzipiert. Die Wohneinheiten erhalten zusätzlich jeweils einen Gemeinschaftsraum mit offener Küche. Daneben wird es weitere Räume zur Organisation der Tagestruktur geben (Therapieräume). Das Gebäude wird mit einer Geothermieanlage Wärme versorgt. Die vorläufige Baukostenschätzung liegt bei 5,2 Millionen €.
Der Pommersche Diakonieverein e.V. unterstreicht mit dem modernen Neubau die Philosophie seiner Leistungsangebote im Bereich der Eingliederungshilfe: wohnen l leben l teilhaben – Gemeinschaft erleben