Stationen des Lebens

Der Dienst zur betrieblichen Inklusion als Wegbegleiter.

Kommen Sie! Psst… Haben Sie Lust, Ein(en)Blick in das Büro des Dienstes zur betrieblichen Inklusion zu werfen?

Wir arbeiten konzentriert und still im Büro, inmitten der Stadt mit dem roten Rathaus, das man durch die Fenster sieht. Plötzlich durchbricht etwas die Arbeitsroutine aus Projektanträgen, Tagesgeschäft, Krisengesprächen, Fallbesprechungen, Zoom-Konferenzen. Plötzlich steht ein junger Mann mit Maske in der Tür. Ich habe ihn sofort erkannt. Bis dahin trotz der Jahre, die wir uns nicht gesehen haben, kaum eine Veränderung.  
Aber was ich dann alles hörte, verschlug mir den Atem und ließ mich staunen über die Wege des Lebens.
Ein Mensch mit Behinderung baut ein Haus?
Ein junger Mann, dem wir assistierten, hat einen PKW und einen LKW-Führerschein? Das heißt, er kann auch rückwärtsfahren mit so einem Koloss.  
Er lebt in Partnerschaft, will eine Familie gründen und hat einen festen sozialversicherungspflichtigen Job.
Als mein Kollege dazu kommt, staunt der auch nicht schlecht. Zielstrebig war er schon immer, resümieren wir.
Herr Jansen (Name geändert) ist da, um ein paar Angaben von uns zu bekommen und so erinnern wir uns an die Zeit des gemeinsamen Weges.
Er fing 2010 im Eingangsverfahren an und begann 3 Monate später seine berufliche Bildung in der Greifenwerkstatt. Schon bevor er seine Berufsbildungszeit beendete, wechselte Herr Jansen auf einen ausgelagerten Berufsbildungsplatz zu einem großen Bäckereibetrieb.
6 Jahre war er dort tätig, ein fleißiger und selbstbewusster Mitarbeiter auf einem ausgelagerten Arbeitsplatz, begleitet durch einen Integrationsassistenten.

Im Herbst 2019 ging plötzlich alles ganz schnell und Herr Jansen wollte sich beruflich anders orientieren und weiterentwickeln. Er begann, auch weil er so hartnäckig an seinem Wunsch festhielt, trotz vielleicht einiger Bedenken, die wir hatten, bei einem Fastfoodrestaurant. Die Bedenken waren nicht unbegründet, aber auch das sieht jemand wie Herr Jansen als Lernprozess, als einen Teil des Weges, als eine Station, bei der er einiges lernte. Er gab nicht auf, das kann man sagen, er hat gekämpft, Monate ohne Einkommen, ohne sichere Perspektive. Das ist nicht für jeden der richtige Weg, vielleicht für die wenigsten, aber eines kann man dabei von Herrn Jansen lernen, nicht aufgeben und nach neuen Möglichkeiten suchen. Bei seinem nächsten Arbeitgeber, einer großen Baufirma, konnte er mit allem, was er an Erfahrung hat und auch mit unserer Hilfe und Unterstützung gelernt hat, punkten. Der Unternehmer ermöglichte ihm den Führerschein und den LKW-Führerschein und auch wenn er in nicht auf Dauer beschäftigen konnte, war das wieder ein Baustein auf seinem beruflichen Weg.

Was macht er heute? Er ist bei einer großen lokalen Zeitung fest angestellt. Was will man mehr? Einen Weg, der weitergeht, Menschen an seiner Seite, Hoffnung und Perspektive und einen Sinn in seinem Leben und Tun!
Alles Gute weiterhin Herr Jansen wünscht Ihnen der Dienst zur betrieblichen Inklusion.

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Ein Mann mit Maske sitzt gegenüber einer Frau mit Maske in einem Büro