Steffen Jaeckel ist Kaufmännischer Vorstand der Pommerschen Diakonie

Ein neues Gesicht in der Führungsspitze der Unternehmensgruppe Pommersche Diakonie (UG PD), das dann doch gar nicht so neu ist. Ein Interview mit dem neuen Kaufmännischen Vorstand.

Steffen Jaeckel (39 J.) ist bereits seit 10 Jahren in unterschiedlichen Bereichen und Funktionen in der UG PD tätig. Man kann behaupten, er kennt sich hier aus. Sein Wissen und Können führt er nun in der Funktion des Kaufmännischen Vorstands fort.

Redaktion: „Herr Jaeckel, zum 01.06.2020 wurden Sie durch das Kuratorium des Pommerschen Diakonieverein e.V. zum Kaufmännischen Vorstand berufen und stehen nun an der Seite des Vorstehers Dr. Michael Bartels. Zusammen bilden Sie jetzt den Vorstand. Was verbinden Sie mit dieser Aufgabe?“
Steffen Jaeckel (SJ): „Ich bin sehr dankbar, dass ich bereits in jungem Alter die Chance erhalte, die Entwicklung der Unternehmensgruppe Pommersche Diakonie – insbesondere auch strategisch – aktiv mitgestalten zu können. So habe ich, ganz im Sinne unseres Leitbildes, die Möglichkeit, unsere Mitarbeiter*innen in ganz vielfältiger Weise zu unterstützen.
Ich bin mir der großen Verantwortung, die mir übertragen wurde, bewusst und sehe es als Privileg an, als Kaufmännischer Vorstand und damit verbunden auch als Geschäftsführer unserer Gesellschaften weitere wertvolle berufliche und persönliche Erfahrungen sammeln zu dürfen. Es bedarf natürlich Zeit, Geduld und sehr viel Arbeit, um in die neuen Aufgaben reinzuwachsen."

Redaktion: „Sie haben auf einer Sportschule Ihr Abitur gemacht, waren viele Jahre als Vorstandsmitglied im Greifswalder Fußball engagiert und gehen regelmäßig tanzen. Sport begleitet Sie seit jeher. Würden Sie sagen, dass Sie ein Player sind?“
SJ: „Nein. Der Begriff ist umgangssprachlich mitunter sogar negativ belegt und passt nicht zu meiner Person.
Ich habe allerdings schon immer gern in Teams gearbeitet und Projekte geleitet. Das hat mich geprägt. Die Arbeit mit den Menschen ist etwas, was mich antreibt. Zufriedene Mitarbeiter*innen spielen in unserer medial geprägten, sich zunehmend digitalisierenden und sehr schnelllebigen Gesellschaft eine immer wichtigere Rolle. Trotz meiner sehr direkten, fordernden Art konnten Dank Involvement, Motivation und einer sehr aktiven Feedbackkultur gemeinsam viele Prozesse optimiert und damit verbundene Ziele realisiert werden. Also ja, ich bin ein Team-Mensch. Aber kein Player.“

Redaktion: „Sie sind mit der Marine zur See gefahren. Sicherlich sind Sie da auch mal in einen Sturm gekommen. Fühlen Sie sich gut vorbereitet, die Unternehmensgruppe Pommersche Diakonie durch jegliche Gewässer zu steuern?“
SJ: „Jeder Sturm ist anders. Die Besatzung muss funktionieren. Jeder hat an Bord seine zugewiesenen Aufgaben und Rollen. Jeder muss sich auf den anderen verlassen können. Jede Herausforderung ist auch ein Lernfeld mit vielen neuen und wichtigen Erkenntnissen.
Dank einiger miterlebter Stürme – nicht nur auf hoher See – habe ich schon einiges an Werkzeug mitbekommen. Ich feiere in diesem Jahr mein erstes rundes Dienstjubiläum und konnte gemeinsam mit großartigen, engagierten Kolleginnen und Kollegen in dieser Zeit bereits aktiv Wandel gestalten.
Im Wissen um die Kompetenz und Leistungsbereitschaft unserer Mitarbeiter*innen, dem Zuspruch und dem Vertrauen unserer Aufsichtsorgane sowie der Unterstützung vieler Netzwerkpartner fühle ich mich sehr gut vorbereitet.
Das gezeigte Engagement aller Mitarbeitenden in der Corona-Krise zeigt im Übrigen bereits ganz aktuell, dass auch in stürmischen Zeiten insbesondere Orientierung, Zusammenhalt, Disziplin und Ehrlichkeit ganz wichtige, gelebte Werte in unserer Unternehmensgruppe sind."

Redaktion: „Nach Ihrem BWL-Studium haben Sie Ihre ersten beruflichen Erfahrungen in der freien Wirtschaft gesammelt. Was war Ihre Motivation in ein Sozialunternehmen zu wechseln?“
SJ: „Zum einen sprechen Leitbild und Unternehmensziele unserer Unternehmensgruppe für sich: Die sinnstiftende Arbeit mit den Menschen bei der Bestellung ihrer Lebensfelder, das diakonische Selbstverständnis als Wertegrundlage und die damit einhergehende Vielfalt der Angebote. Unsere Rechtsträger sind wahre Leuchttürme in der Region. Ich bin sehr stolz, ein Teil dessen sein zu dürfen.
Als Vater einer kleinen Tochter weiß ich um die Vorzüge einer Anstellung in unserer Region und die sehr guten Rahmenbedingungen von Sozialunternehmen im Vergleich zur freien Wirtschaft, insbesondere zu Beratungsgesellschaften.“

Redaktion: „Innerhalb der Unternehmensgruppe waren Sie bereits in unterschiedlichen Bereichen tätig. Als Leiter des Finanz- und Rechnungswesens im BerufsBildungsWerk Greifswald, beim Aufbau der Wirtschaftsakademie Nord oder auch im Vorstandscontrolling. Gemeinsame Schnittmenge Ihrer Arbeitsbereiche sind die Zahlen. Verstehen Sie sich als Rechenkünstler?“
SJ: „Nein, jedenfalls kein Künstler. Ich sehe mich mehr als pragmatisch Handelnden und rechne nur so viel, wie tatsächlich für das Ergebnis benötigt wird. Ein Künstler hätte einen wesentlich höheren Spezialisierungsgrad in dem, was er tut.
Glücklicherweise habe ich die Fähigkeit, mich in viele komplexe Themen schnell und gut einarbeiten zu können. Dabei spielen natürlich Daten in Verbindung mit Verarbeitungsprogrammen eine große Rolle. Das Optimieren von Prozessen, das Ableiten von Handlungsempfehlungen sowie Umsetzungskontrollen waren Impulse, die wir in allen Arbeitsbereichen erreichen konnten.
Neben Zahlen sind mir auch visuelle Dinge wichtig. Einer meiner Studienschwerpunkte war neben der Unternehmensbewertung auch das Marketing. Das Aufbereiten von Datenmaterial in übersichtlichen, verständlichen Darstellungen sowie einheitlichen Farben im Corporate Design wird auch in neuer Funktion ein wesentlicher Anspruch bleiben.“

Redaktion: „Gibt es etwas, dass Sie gerne noch abschließend mitteilen möchten?“
SJ: „Ich finde, wir sollten uns öfter vor Augen halten, wie gut wir in unserer Gesellschaft – trotz aller aktueller Umstände – leben und wie gut wir es mit unserem Arbeitgeber getroffen haben. Mit unserem gemeinsamen Leitbild, den darin festgeschriebenen Unternehmenszielen und unseren Tätigkeitsfeldern haben wir Rahmenbedingungen, die es jedem*r Mitarbeiter*in ermöglichen, sich aktiv mit einzubringen. Wir haben gemeinsam die Chance und die Herausforderung, die Unternehmensgruppe Pommersche Diakonie weiterzuentwickeln. Auf diese Zusammenarbeit freue ich mich.“

Redaktion: „Herr Jaeckel, vielen Dank für das Interview und alle Gute für Ihre neue Aufgabe.“

Porträt von Steffen Jaeckel