„In was für einer Gesellschaft wollen wir leben?“
Dies ist die zentrale Frage, die eine demokratische Welt im Innersten zusammenhält. Denn idealerweise wird die Zukunft des Zusammenlebens nicht über ein Sollen oder Müssen, sondern über ein kollektives Wollen gestaltet.
Das aber zeigt sich nicht nur in aktuellen Wahlentscheidungen, sondern mehr noch in verbreiteten und wirkungsvollen Vorstellungen über das Morgen. Wer Zukunft mit gestalten möchte, sollte sich mit herrschenden Utopien, Träumen und Weltentwürfen auseinandersetzen. Denn Utopien fordern Veränderungen und sind immer als kritischer Gegenentwurf zur bestehenden Welt zu verstehen.
Im Rahmen des diesjährigen bundesweiten Filmfestivals zum Thema „uebermorgen – Utopien, Träume, Weltentwürfe“ stellen wir Ihnen heute den Film „Verschwörung der Herzen“ vor. Kare Morten und Per, zwei Freunde in den besten Jahren mit Down- Syndrom, führen im norwegischen Bergen ein ganz normales Leben. Sie arbeiten in derselben Firma und teilen ihre Begeisterung für Pizza, Pediküre und den örtlichen Fußballverein. Als Kare Morten eines Tages Maybritt kennen lernt und sich in sie verliebt, wird die Männerfreundschaft auf die Probe gestellt. Zwischen Herzklopfen, Liebesbriefen und einer skeptischen Mutter lernt Kare Morten, mit seinen Gefühlen umzugehen und vor Problemen nicht wegzulaufen.
Verschwörung der Herzen erzählt eine anrührende Geschichte von Menschen mit Down- Syndrom, die sich ebenso entschlossen durchs Leben schlagen wie alle anderen, und machen eine unspektakuläre, ganz konkrete Utopie erlebbar.
Ein selbstbestimmtes Leben inmitten der Gesellschaft.
Im Anschluss an den Film haben wir gemeinsam die folgenden Fragen diskutiert:
Was schätze ich am Arbeitsplatz?
Was brauche ich am Arbeitsplatz?
Was wünsche ich am Arbeitplatz?
Die Ergebnisse fließen in die Auswertung der diesjährigen Befragung unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein. Die Antworten werden aber auch als Textcollage an die Initiative „die Gesellschafter.de“ geschickt und dienen der Unterstützung der Gemeinschaftsaktion zum „Europäischen Protesttag zur Gleichstellung behinderter Menschen“.
Das Interesse am Thema zeigten viele Kollegen. Leider folgten der Einladung nur wenig Angehörige oder Betreuer. Vor allem freute uns die Beteiligung einiger Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus den Arbeitsbereichen. Insgesamt diskutierten alle Anwesenden sehr angeregt.
Hannelore Hahn, Dirk Bethke, Enrico Winter
Werkstattrat Ostseelandwerkstatt
