zusammen. bunt. – Die Künstler hinter dem Event.

Heute die Redaktion der Unternehmensgruppe Pommersche Diakonie im Interview mit Artur Apinyan. Dem Frontmann der gleichnamigen Band Artur und Band.

Redaktion: „Artur, wie bist du zur Musik gekommen?“

Artur: „Ich muss damals etwa 5 Jahre alt gewesen sein, als mein Bruder sich entschlossen hat, mit dem Klavier spielen aufzuhören. Für meine Mutter war das sehr schmerzlich. Ich komme ursprünglich aus Armenien. Wir waren noch nicht lange in Deutschland und wussten auch noch nicht ob wir bleiben dürfen. Meine Mutter hatte große Angst vor dem was kommt und sie hat geweint. Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie ich mit meinen Matchbox gespielt habe und nicht verstand, was da gerade passiert. Ich war genervt von der Situation, wollte einfach nur spielen. Ich ging zu meiner Mutter und sagte ihr, wenn mein Bruder nicht mehr Klavier spielt, würde ich das machen. Damit sie endlich aufhört zu weinen. Am nächsten Tag saß ich beim Kantor Thomas Beck in Demmin am Klavier.

Die Verlustängste meiner Familie, wieder weggehen zu müssen, begleiten mich noch heute. Sie sind auch der Ursprung des Songs „Bitte bleib jetzt hier.“

 

Redaktion: „Ihr nennt euch Artur und Band. Wer verbirgt sich dahinter?“

Artur: „Wir sind 7 Musiker. Neben mir gehören Lukas Rosneau am Schlagzeug, Malte Krüger an der Gitarre, Ole Weichbrodt ebenfalls an der Gitarre, Michael Meier an der Bassgitarre, der Gastmusiker Axel Schulz an der Hammondorgel und Daniel Schwan an der Trompete zur Band.“

 

Redaktion: Wie würdest du euren Musikstyl beschreiben?

Artur: „Dramatisch, nachdenklich, melancholisch, poppig, modern, authentisch. Keine Kunst.“

 

Redaktion: „Du hast dieses Jahr die Single „Augen zu, Herz auf“ rausgebracht. Wird es folgend auch noch ein Album geben?“

Artur: „Ja. Für 2020 planen wir ein neues Album. Ich kann noch nicht viel dazu verraten, außer dass das Streicherensemble und ein 20-Mann-starker Chor mit dabei sein werden. Wir überlegen derzeit, ob es von dem Album auch eine limited Edition in Vinyl geben wird.“

 

Redaktion: „Ich war neulich in der Greifswalder Domburg. Auf der Karte stand der „Artur und Band Cocktail“. Was hat es damit auf sich?

Artur: „Das hat sich mal spontan in einer Backstage-Situation ergeben. Wir haben ein wenig über einen Band-Cocktail rumgesponnen. Da hat ein Freund – er arbeitet in der Domburg - angeboten, dass wir zu meinem Geburtstag zusammen einen Cocktail mixen. Wir wollten einen Cocktail der fruchtig und süß ist, Dramatik ausstrahlt (die Farbe ist Rot) aber gleichzeitig auch noch „gesund aussieht“. Pfefferminzblätter eignen sich hierfür hervorragend ;-) Natürlich gibt es den Cocktail auch in einer alkoholfreien Variante.“

 

Redaktion: „Du arbeitest im Berufsbildungswerk als Sozialpädagoge. Hat die Musik einen Einfluss auf deinen Job oder der Job auf die Musik?“

Artur: „Die Jugendlichen, die ich betreue, sprechen mich schon auf mein Musikerleben an. Das ist eine gute Basis, um mit ihnen über Lebensvorstellungen ins Gespräch zu kommen. In der Arbeit mit den Jugendlichen muss man flexibel, individuell eingehend und auch kreativ sein. Da hat die Musik einen sehr positiven Einfluss drauf. Andersherum kann man sich als Künstler schnell verlieren, wenn man keine Strukturen hat. Durch den Job bewegt man sich in vielen Strukturen. Das wirkt sich dann positiv auf das Künstlerleben aus.“

 

Redaktion: „zusammen. bunt. – Was fällt dir dazu ein?“

Artur: „zusammen. bunt. sagt bereits sehr viel aus. Einerseits sind die Menschen sehr verschieden. Davon kann man durchaus profitieren. Andererseits beängstigt das Menschen auch. Für sie ist es dann vielleicht schnell zu bunt. Sie fallen dann hinten runter. Was diese Menschen brauchen ist eine Struktur, ein gemeinsames Ziel, einen Sinn in dem was sie tun.

Musik bündelt hier ganz viele Gefühle, zumal es hierbei nicht immer nur um Leistung und Erfolg geht.

Für mich persönlich könnte es den ganzen Tag bunt regnen. Bunt zu sein macht uns Menschen aus. Wir haben nur einmal dieses kostbare Leben geschenkt bekommen. Das Leben ist bunt. Man sollte sich jede Farbe genau angucken und auch mal miteinander mischen. Es kann nie zu bunt sein.“